Blutspuren

Anhand der Spurenauswertung können Täter und Mittäter nach einem Einbruch in einen Lagerraum eines Geschäftes in einem Einkaufszentrum in Wien-Donaustadt innerhalb von nur vier Tagen ausgeforscht werden.

Nach Geschäftsschluss und beendeter Tagesabrechnung verlassen alle Verkaufsmitarbeiter gemeinsam das Geschäft über den dafür vorgesehenen Personalausgang, schließen ab und aktivieren die Einbruchsmeldeanlage. Es ist Samstagabend und die Mitarbeiter verabschieden sich ins Wochenende.

Einbruch kurz nach Geschäftsschluss

Rund eine Stunde später löst die Einbruchsmeldeanlage eine Alarmmeldung an die telefonisch angebundene Sicherheitszentrale des Wachdienstes und sendet gleichzeitig eine SMS an die Verantwortlichen aus. Es wird die Polizei alarmiert und ein Geschäftsverantwortlicher wird zurück zum Geschäft beordert. Zu diesem Zeitpunkt ist es etwa 19:30 Uhr.

Da es sich bei der Position des alarmauslösenden Einbruchsmelders um einen Bewegungsmelder in einem Nebenlager außerhalb der Geschäftsräumlichkeiten handelt, keine sichtbaren Beschädigungen an der Lagertüre erkennbar sind und die Türe auch nicht offensteht, wird zuerst von einem Fehlalarm ausgegangen. Erst eine genaue Kontrolle der Lagerräumlichkeiten und ein Rundgang außen um das Lager lässt einen Einbruch und die offensichtliche Einstiegsposition erkennen. Der oder die Täter haben als Aufstiegshilfe außen abgestellte Kisten genutzt und dann im oberen Bereich an der Decke eine leicht verschraubte bzw. nur leicht zusammengesteckte Alu-Lochblechentlüftung aufgebogen. Über diese Lücke wurde dann der Einstieg durchgeführt und Waren abtransportiert. Beim Aufbiegen des Lochblechs haben sich der oder die Täter ganz offensichtlich tiefere Schnittverletzungen zugefügt. Eine nicht unerhebliche Menge an Blutspuren auf dem Boden vor und unter den aufgestellten Kisten kann gesichert werden. Die Videoaufzeichnung rund um das Lager wird gesichert und vom beauftragten Detektiv ausgewertet.

Jugendlicher Täter wiedererkannt

Tatsächlich kann anhand der ausgewerteten Lichtbilddateien einer der jugendlichen Täter am darauffolgenden Montag im Einkaufszentrum wiedererkannt und angehalten werden. Dadurch können auch die anderen beiden Mittäter ausgeforscht und der gesamte entstandene Schaden eingefordert werden. Durch den Einsatz des Detektivs kann die Straftat geklärt werden.

Mein TIPPGerade Einbruchstäter suchen immer nach der einfachsten Möglichkeit, in ein Objekt einzudringen. Oftmals löst erst eine erkennbare Schwachstelle einen Einbruch aus. Vorliegendes Beispiel zeigt plakativ, dass auch unprofessionell agierende Täter Möglichkeiten und Chancen nutzen:

  1. Transportkisten – Lagern Sie niemals Aufstiegshilfen außen am Objekt !!!
  2. Alublech – Ein funktionierender Einbruchsschutz muss massiv sein!!!

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